Eine Woche - drei Ausbildungsziele

Erhalt oder Erwerb der Grundschießfertigkeit, Schutz und Einsatz im urbanen Umfeld, das waren die drei Ausbildungsziele die bei der BWÜ2021 erreicht werden mussten. Dicht gedrängt zwischen Corona-Tests beim Einstellungsbetrieb, Einschulung am MAN-LKW, Funkausbildung und den üblichen Widrigkeiten bei der raschen Ausstattung der Truppe mit Waffen, Munition und jeder Menge Gerät war es nicht leicht, die Kernaufträge im Auge zu behalten.

Der Fokus dieser BWÜ lag auf der Ausbildung auf Gruppen- und Zugsebene. Der einzelne Soldat lernt durch das Umsetzen und Wiederholen des Erlernten wesentlich mehr als nur durch die Theorie. Daher ging es im Wesentlichen um das selber Üben und Tun.

 

Den Auftakt bildete das Scharfschießen. Bei fast 400 eingerückten Soldaten ist es unschwer vorstellbar, welchen planerischen und logistischen Aufwand es bedeutet, das sicher und in adäquater Zeit durchzuführen. Geschossen wurde selbstverständlich mit dem Stg77 und der P80. Aber auch die schweren Waffen des Bataillons wie das Mg74 und PAR66/79 wurde geschossen sowie mit dem SSG69. Neu war, dass auch drei Kameraden beim Scharfschießen des PzGrenB13 mit dem sGrW beteiligt waren. Das dient dem Erhalt der Fertigkeit am sGrW im eigenen Bataillon.

Schutz - die Kernaufgabe des Bataillons

Bereits mehrmals geübt und damit fixer Bestandteil im Fähigkeitsspektrum des Jägerbataillons ist die Einsatzart Schutz. Die Drehbücher der Kompaniekommandanten sahen eine abwechslungsreiche Ausbildung auch in dieser statisch wirkenden Einsatzform vor.  Checkpoints und Fahrzeugkontrollen standen ebenso auf dem Programm wie Angriffe subversiver Kräfte auf das Schutzobjekt.

Eines darf dabei nicht vergessen werden: Auch wenn mit Objekten immer von Gebäuden gesprochen wird, das Jägerbataillon stellt sich damit schützend auch vor die Menschen. Jene, die in den Gebäuden leben oder arbeiten, aber auch jene, deren Alltag und Wohl von der intakten Infrastruktur abhängig sind. Unsere Soldaten müssen beim heutigen Bedrohungsszenarien ihre Arbeit in einem meist urbanen Umfeld verrichten, wo das tägliche Leben der Zivilbevölkerung weitergeht. Diese Menschen können sich darauf verlassen, dass wir immer unser Bestes geben werden.

Der Einsatz im urbanen Umfeld

Die meisten Bedrohungsszenarien wirken sich heute im Schwerpunkt auf den urbanen Raum aus. Siedlungen und vor allem Städte werden durch terroristische Anschläge oder asymmetrischer Kriegsführung zu Schauplätzen von Angriffen. Umso wichtiger ist es, auch für diese Szenarien das Handwerk zu können.

Hierzu gehören die verschiedenen Techniken wie das Gewinnen einer Siedlung, die Bewegung durch Straßen und Überqueren von Kreuzungen, das Eindringen in Gebäude und selbstverständlich auch das Sichern der Gebäude. Das reale Einsatzszenario wird wohl in den meisten Fällen sein, mehrere Straßenzüge um ein Gebäude herum abzusichern, damit polizeiliche oder militärischen Spezialeinsatzkräfte dort einen Zugriff machen können. Dennoch ist es wichtig die Techniken zu erlernen. Einerseits um im Zusammenwirken mit den Spezialeinsatzkräften die Vorgehensweisen zu kennen, andererseits ist zu erwarten, dass in einem größeren Krisenspektrum diese Aufgaben fallweise an uns übertragen werden.


AssE CoVid-19 Bericht

Sicherheit nicht ohne Miliz

Die Überwachung der Einreise an der Staatsgrenze in Oberösterreich zu Deutschland und Tschechien war der Auftrag für die 1. Kp des JgB OÖ im Rahmen des AssE COVID-19. Eine Grenze entlang der Salzach und des Inns bis Passau, von dort weiter Donau abwärts bis Engelhart, hinauf zum Plöckenstein, dem höchsten Punkt des Mühlviertels am Dreiländereck Deutschland-Tschechien-Österreich, und von da an ostwärts bis Niederösterreich. Drei große Grenzübergänge bei Braunau, Suben und Wullowitz schließt diese Linie ein. Eine enorme Ausdehnung für nur eine Kompanie.

Konkret beinhaltete der Auftrag einen SiPol AssE zur Unterstützung der Polizei, da diese personell an ihr Limit stieß, und einem Katastropheneinsatz wegen der Corona-Pandemie, wobei die Bezirkshauptmannschaften als Gesundheitsbehörde erster Instanz personelle Hilfe erhielten.

Foto: ÖBH, Berger
Foto: ÖBH, Berger

Begonnen hat der Einsatz mit der Vorstaffelung des Kaders am 27. April. Vier Tage blieben zur Vorbereitung des Einstellungsbetriebes, der Einsatzausbildung und zum Erstellen der Dienstpläne. Unterstützung kam in dieser Zeit vom Personal der HUAk, das in den darauffolgenden beiden Wochen auch die Ausbildung der Mannschaft durchführte. Eingerückt sind in Summe ca. 100 der fast 190 einberufenen Soldaten. Etliche Befreiungen machten diese Verringerung der Einsatzstärke nötig. Zum Glück gab es bei den Eingerückten keinen einzigen positiven CoVid-Test.

Foto: ÖBH, Berger
Foto: ÖBH, Berger

 

Fast die Hälfte der Soldaten bestand zudem aus befristeten Beorderten, Kameraden, die seit ihrem Grundwehrdienst nicht mehr in Kontakt mit dem Bundesheer waren. Sie hatten die Vorbereitung dringend nötig und konnten rasch in die Truppe integriert werden. „Die Transformation zurück zum Soldaten hat für diesen Einsatz super funktioniert. Das System der Grundausbildung ist also richtig. Neu war für sie vorwiegend die Eingliederung in eine Kampftruppe“, merkt KpKdt Hptm Lukas Kasalo an. Erfreulich in diesem Zusammenhang ist, dass sich nun einige Kameraden auf Grund der Erfahrung zur Miliz gemeldet haben.

 

Nach der Umgliederung in eine Assistenzkompanie mit 3 Zügen Begann die 2-wöchige Einsatzvorbereitung, die vorwiegend am Messegelände in Ried im Innkreis. Ried durchgeführt wurde. In dieser Zeit stellten die Kameraden des PzGrenB13 mit viel Improvisation und Einsatz die noch fehlende Ausrüstung und den benötigten Fuhrpark zusammen, wobei Fahrzeuge aus ganz Österreich herangeführt werden mussten.

War die 1. Kp in der Zeit der Einsatzvorbereitung noch den 13ern unterstellt, folgte mit Beginn des effektiven Einsatzes eine Übergabe der Führungsverantwortung an das MilKdo OÖ. Die 1. Kp übernahm ein Einsatzgebiet, das vorher von vier Kompanien abgedeckt wurde. Die Kontrolldichte musste zwangsläufig vermindert werden. Möglich machte das auch die Entschärfung der Lage, die heißeste Phase der Pandemie war zu dieser Zeit überschritten. Mit dem Einsatz der 1. Kp war eines klar, jeder Soldat an der oberösterreichischen Grenze war von da an Angehöriger des JgB OÖ.

Foto: ÖBH, MilKdo OÖ
Foto: ÖBH, MilKdo OÖ

 

Der Assistenzeinsatz war geprägt von der guten Zusammenarbeit mit den Behörden. Hier zeigt sich einerseits die professionelle Vorbereitung und andererseits die Erfahrung des JgB aus früheren Assistenzeinsätzen bei der Hochwasserkatastrophe 2013 oder dem AssE Migration 2015. Die Soldaten zeigten Präsenz an den großen Grenzübergängen 24h an 7 Tagen der Woche und führten mit Polizei und Straßenmeisterei (beauftragt von den Bezirkshauptmannschaften mit den Gesundheitskontrollen wie Fiebermessen) temporäre Checks an kleineren Grenzübergängen durch. Sowohl Behörden als auch die Bevölkerung konnte damit erkennen, dass das Milizbataillon ein verlässlicher und professioneller Partner in den Belangern der Sicherheit ist.

 

Gezeigt haben sich aber auch die Mängel bei Feldzeug und Fuhrpark. Nur mit außergewöhnlicher Improvisationskunst konnte die Truppe mit der nötigen Ausrüstung versorg und mit Fahrzeugen mobil gehalten werden. Wie eine größere Eskalation angesichts dieser Umstände bewältigt werden soll bleibt fraglich.

„Im gesamten Zeitraum gab es keine Verletzten, Unfälle oder tragische Ereignisse im Zusammenhang mit dem Einsatz“, merkt Hptm Kasalo an. „Die Behörden vertrauten uns die zugewiesenen Aufgaben vorbehaltlos an und waren mit unserer Arbeit absolut zufrieden.“ Das ging so weit, dass die Polizei auch per Haftbefehl gesuchte Personen nach dem Aufgreifen bei einer Kontrolle an die Soldaten zur Bewachung übergeben wurden, bis die Justiz den Abtransport durchführen konnte. Hier muss angemerkt werden, dass besonders aus Kreisen der Polizei begrüßt wurde, dass die Kameraden als Soldaten, bewaffnet mit dem Sturmgewehr, ihren Dienst versahen. Das ersparte der Exekutive wohl etliche langwierige Diskussionen mit uneinsichtigen Grenzgängern.

Foto: ÖBH, MilKdo OÖ
Foto: ÖBH, MilKdo OÖ

Da sich die Lage nachhaltig entspannte konnte Ende Juni der Assistenzeinsatz vorzeitig beendet werden. Im Rahmen einer würdigen Feier in der Kaserne Hörsching verabschiedete das MilKdo OÖ die Milizsoldaten mit gebührendem Dank in das Zivilleben. Der Einsatz hat wieder einen Zugewinn an Erfahrung gebracht, der für das JgB unersetzbar ist. „Es gab im Anschluss einen intensiven Lessons Identified – Lessons Learned Prozess mit kritischer Reflexion der Erfahrungen und offener Suche nach Verbesserungspotential. Im ÖBH ist die Bereitschaft daraus zu lernen da. Ich hoffe nur, es bleibt auch auf politischer Ebene etwas davon übrig“, resümiert Hptm Kasalo.


Einsatz Beendet! DAnke Kameraden!

Mit Samstag, 13.06., befinden sich die Kameraden der 1.Kp und Teile der StbKp wieder im Zivilleben. Hinter ihnen liegen anstrengende 6 Wochen, für das Schlüsselpersonal 7 Wochen, mit Training, Einsatzvorbereitung und anschließendem Assistenzeinsatz an der Grenze zu Deutschland bzw. zu Tschechien.

Zum ersten Mal wurde die Miliz teilweise mobilgemacht und auch zum ersten Mal stand eine gesamte Milizkompanie für einen so langen Zeitraum durchgehend im Einsatz.


ASSISTENZEINSATZ cOVID-19

Die 1. Kp hat die Trainigswochen abgeschlossen und steht nun im Einsatz.

Ein Bericht darüber wurde in den Oberösterreichischen Nachrichten veröffentlicht.

Miliztag Oberösterreich

Rund 40 Kameraden reisten zum oberösterreichischen Miliztag, dem traditionellen Abschluss des Ausbildungsjahres des Jägerbataillons und der Jahreshauptversammlung der oö. Milizkameradschaft, nach Ried an. Und das, obwohl in diesem Jahr die Übernachtungsmöglichkeit in der Kaserne leider nicht gegeben war.

Viele Gespräche taten sich gleich zu Beginn des Miliztages auf, denn heuer startete die Veranstaltung mit dem gemeinsamen Abendessen in der Cafeteria, für das ausreichend Zeit eingeplant war. Danach begrüßte BKdt Obst DI Claus Helmhart die Gäste zum gemeinsamen informativen Abend. Den Auftakt bildete eine Fotorückschau auf das Jahr 2019 mit der BWÜ19 als Schwerpunkt.

Fachlich spannende Vorträge hielten Hptm DDr. Thomas Pachinger, zum sozialen Lagebild im österreichischen Bundesheer, und Wm Felix Allerstorfer, über die völkerrechtlichen Aspekte des Drohneneinsatzes in bewaffneten Konflikten.

Anschließen konnten die Teilnehmer die erste Fassung des Imagefilms sehen. Der professionell gestaltete 3-Minüter wird selbstverständlich hier veröffentlicht, sobald wir eine offizielle Freigabe dafür erhalten.

Nach einer Vorschau auf die Aktivitäten im kommenden Jahr und der Jahreshauptversammlung der Milizkameradschaft Oberösterreich ging der Abend in offene Gespräche bei einem abschließenden Bier über.


Tag der Miliz 2019

Der Tag der Miliz wurde dieses Jahr in St. Pölten abgehalten. Bei enormer Hitze stellten Olt Leithner, OWm Traxler und Lt Kralik den Feldzeichentrupp des JgB OÖ.

Neue Interessensvertretung der Miliz gegründet

Beim Tag der Miliz wurde die konstituierende Generalversammlung des Milizverband Österreich abgehalten. In diesem politisch unabhängigen und gemeinnützigen Verein haben sich Soldaten aller Dienstgrade und Waffengattungen aus ganz Österreich zusammengeschlossen, um allen bisherigen und zukünftigen Unterstützerinnen und Unterstützern der Miliz eine gemeinsame Plattform zu geben.

Zum Präsidenten des MVÖ wurde Brigadier Dr. Johannes Kainzbauer, ehemals Bataillonskommandant unseres Jagerbataillons, gewählt.

www.milizverband.at


Auf den Sanitäts-Zug ist Verlass!

Ein Soldat ist schwer gestürzt, er atmet nicht und sein Puls ist nichtmehr zu fühlen. Das ist die Übungsannahme für den SanZg des Jägerbataillons. Sofort beginnen die Sanitäter mit der Reanimation, dabei wird er künstlich beatmet und einer Herzmassage unterzogen. Der Patient wird stabilisiert und mittels Schaufeltrage vorsichtig vom Boden auf eine Vakuum-Matratze umgelagert. Die Vakuum-Matratze passt sich an die Konturen des Verletzten an und verhindert so weitere Verletzungen durch den Transport. Vier Sanitäter laden den Verletzten auf den SanKW. Jeder Handgriff sitzt.

Der Kommandant des SanZg Bataillonsarzt HptmA DDr. Pachinger Thomas ist in seinem zivilen Leben Gemeindearzt in Altenberg bei Linz. Der gelernte Unfallchirurg arbeitet freiwillig als Feuerwehrarzt und für das Rote Kreuz. Er ist verheiratet und hat vier Kinder. Seine Motivation an Milizübungen teilzunehmen ist trotz seines herausfordernden Alltags ungebrochen. Hauptmann Pachinger findet, das Bundesheer und die Miliz haben seine persönliche Entwicklung positiv beeinflusst und daher ist es ihm auch ein Anliegen, bei der Übung sein Bestes zu geben. Kommandant Stellvertreter ist Olt Dr. Gernot Wiener der gerade sein letztes Turnusjahr im Krankenhaus Vöcklabruck absolviert. Ein weiterer Arzt im SanZg ist Zgf Dr. Martin Munz der seinen Turnusdienst im MedCampus 3 in Linz ableistet.

Der SanZg besteht aus zwei Notfallsanitäter, fünf Rettungssanitäter und vier SAN Unteroffiziere. Alle zwei Jahre müssen die Sanitäter rezertifiziert werden. Das wird während der BWÜ erledigt und diese Rezertifizierung gilt auch im zivilen Sanitätsdienst. Ein gutes Beispiel für einen SanUO ist Wm Ordosch, der beim Roten Kreuz als Notfallsanitäter arbeitet und sein Können beim Jägerbataillon unter Beweis stellt. Der Wachmeister konnte seine große Erfahrung im Auslandseinsatz anwenden und dabei viel Neues lernen. Diese Kombination von beruflicher Erfahrung und Einsatzwillen zeichnet alle Soldaten des SanZg aus.


Hoch motiviert in die Übung

Mit jeder Menge Eifer gehen die Soldaten des JgB OÖ in die zweite Woche der Waffenübung. Beim Stationsbetrieb mit Checkpoints, Kontrollposten, Verteidigung von Schutzobjekten und Einsatz der Reserve vertiefen die Oberösterreicher ihr Können auf Gruppen- und Zugsebene. Ausgebildet und unterstützt werden sie dabei von den Kameraden des PzGrenB13, dem Partnerverband des Jägerbataillons.

Dass die Motivation der Miliz, in jeder Übung ihr Bestes zu geben, hoch ist, davon kann sich auch der Milizbeauftragte des Österreichischen Bundesheeres, GenMjr Hameseder, am ersten Tag der Stationsausbildung überzeugen. Er führt eine Delegation der Deutsch Bundeswehr in den Übungsraum und erklärt den Besuchern am Beispiel der Oberösterreicher, wie sich eine selbständig strukturierte Miliz einsatzfähig hält.

Die Übung steigert sich im Laufe der Woche über Einsätze im Kompaniegröße bis hin zur Bataillonsebene. Leider steigert sich mit der Intensität der Übung auch der Regenfall. Die Moral und der Wille, den befohlenen Auftrag bestmöglich auszuführen, nimmt davon keinen Schaden.

Eindrücke aus der Übungswoche

auszüge der ersten woche der milizübung 2019


Erste Republik - Eine Sonderführung durch das HGM

Das 100-Jahrfeier zur Ausrufung der Republik Österreich nahm sich das Jägerbataillon Oberösterreich zum Anlass, der neu gestalteten Ausstellung zur Ersten Republik im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien einen Besuch abzustatten. Mjr. Gerhard Jüngling organisierte diesen Ausflug, der die Angehörigen des Bataillons und deren Familien und Freunde einen Tag nach dem Nationalfeiertag, am 27. Oktober, nach Wien führte.

Die durch eine Mitarbeiterin des HGM äußerst kompetent geführte Tour führte die Besucher zuerst in die Ruhmeshalle, der mit einer beeindruckenden rund 26,5 Meter hohen Kuppel überwölbten Haupthalle des Arsenals. Die Fresken der Kuppel zeigen Szenen aus den von der kaiserlichen Armee siegreich geschlagenen Schlachten sowie bedeutende Episoden der Militärgeschichte. Dabei spannt sich der historische Bogen von der legendenumrankten Erstürmung Melks durch Leopold I., den ersten Marktgrafen aus der Dynastie der Babenberger, über die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, die Türkenkriege des Prinzen Eugen von Savoyen, die Ära Maria Theresias und die Napoleonischen Kriege bis hin zur Schlacht von Novara am 24. März 1849 gegen Sardinien-Piemont.

 

Nach einer kurzen Einführung zur Geschichte des Hauses ging die Tour durch die reich ausgestattete Ausstellung über den ersten Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie. Bedrückend und faszinierend zugleich sind die vielen Darstellungen zum Leben und Kampf in den Stellungen sowie die körperlichen und seelischen Folgen dieser erbitterten Auseinandersetzung zwischen den Völkern Europas.

 

Das Ende der Monarchie brachte zwangsläufig einen Neuanfang, für den die Bevölkerung keinen allgemein gültigen Plan hatten. Die Nationalitäten Österreich-Ungarns entschieden sich nach dem Ersten Weltkrieg gegen ein gemeinsames Reich. Daher proklamierten auch die Repräsentanten der Deutschen der Monarchie einen eigenen Staat. Die Bedingungen für den neuen Staat diktierten jedoch die Siegermächte und diese verboten einen Anschluss an Deutschland. Notgedrungen mussten die Politiker ihrer Zeit den Aufbau der Republik Österreich bewerkstelligen. Zeitgleich herrschte jedoch noch Unsicherheit über die endgültige Größe des Staates. Gebietsansprüche in Kärnten, Burgenland und im Sudetenland mussten mit Diplomatie und Waffengewalt durchgesetzt werden - in einem Fall mit mehr, im anderen mit weniger Erfolg.

 

Im Inneren standen sich das bürgerliche Lager und die Sozialdemokratie immer unversöhnlicher gegenüber und rüsteten ihre paramilitärischen Verbände auf. Der Weg zur Diktatur 1933 und zum Bürgerkrieg 1934 war damit geebnet. Nebenher erstarkte der Nationalsozialismus zu einer dritten Macht. Nach der Ermordung Dollfuß‘ setzte Bundeskanzler Kurt Schuschnigg alles daran, Österreichs Eigenständigkeit gegenüber Deutschland zu erhalten. Seine Anlehnung an Italien scheiterte jedoch an der Einigung zwischen Hitler und Mussolini. Mit dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in Österreich am 12. März 1938 endete die Geschichte der Ersten Republik.

 

Mit dieser Führung durch die; mit historischen Artefakten und Dokumenten reich ausgestatteten Räume des Heeresgeschichtlichen Museums, erhielten die Soldaten des Jägerbataillons und ihre Angehörigen einen nachhaltigen Eindruck davon, wie wichtig es für ein Land wie Österreich ist, konsequent wehrhaft und geeint zu bleiben, um nicht zum Spielball der Interessen anderer zu werden.


Taktikübung "Einsatzführung im Angriff"

Jägerbataillon Oberösterreich übt die Einsatzführung im Angriff. Eine dreiteilige Taktikübung an der Theresianischen Militärakademie

In drei Ausbildungsblöcken setzte das oberösterreichische Milizbataillon die komplette Übungslage „Ostarrichi III - Roadblock“ vom Führungsverfahren im Bataillonsstab bis zur Umsetzung am Gefechtssimulator erfolgreich um.

Das Jägerbataillon Oberösterreich übte die Einsatzführung im Angriff. Kommandant Oberst DI Claus Helmhart entwickelte gemeinsam mit den Lehroffizieren des Institutes 2 die Idee, zwei Seminare „Führen im Einsatz“ zu kombinieren, um einen erarbeiteten Bataillonsbefehl für die Einsatzart Angriff mit der Ausbildung der Kompaniekommandanten zusammen zu führen. Deren Führungsverfahren und der erarbeitete Kompaniebefehl für dieselbe Lage sollte letztlich, einschließlich aller Zugskommandanten, in die „virtuelle Praxis“ umgesetzt werden. Von 28. Mai bis 30. Mai endete mit der Einspielung und der Umsetzung der Einsatzplanung am Gefechtssimulator CATT (Combined Arms Tactical Trainer)-„Stealbeasts“ diese dreiteilige Übung.

Zum Hintergrund der Übungslage: Drei verschiedenen Konfliktparteien mit stark divergenten Interessen in einem Unabhängigkeitsprozess der Region Ostarrichi machen einen Einsatz von EUFOR notwendig. Diese stellt im Süden des Staates Ordnung und Sicherheit her und öffnet blockierte Bewegungslinien, um ein Einfließen von Verstärkungskräften sicherzustellen.

Der Auftrag der „Oberösterreicher“ in der Übungslage war es mit einem verstärkten Jägerbataillon eine kompaniestarke Konfliktpartei zu zerschlagen, um eine wichtige Bewegungslinie zu öffnen und in weitere Folge für zumindest 24 Stunden offen zu halten.

Die Möglichkeiten, die sich durch die Erprobung des gefassten Entschlusses und der geplanten Kampfführung am Gefechtssimulator ergeben, sind vielschichtig. Neben der intensiven Schulung aller Kommandanten in den Bereichen Führungsverfahren und Befehlsgebung, kann so eine aussagekräftige Beurteilung der „intellektuellen Leistungsfähigkeit“ des Jägerbataillons Oberösterreich erfolgen. Auf diesem Wege kann auch abseits klassischer Waffenübungen die Anwendungssicherheit von militärischem Know-how auf hohem Niveau gehalten werden. Die Begleitung durch die Experten der Militärakademie ist dabei eine wesentliche Ergänzung für den Erfolg und die ständige Reflexion der Arbeit der Kommandanten.

Bericht über Bataillons-Exkursion

Unsere militärhistorische Bataillons-Exkursion führte uns an einen Schauplatz des ersten Weltkrieges. Hier der Bericht:

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2017.10.03 Bericht Exkursion 2017.pdf
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Anti-Terror Übung "Monument 2017"

Die Anti-Terrorübung Monument 2017 war eine Großübung der Landespolizeidirektion OÖ zur Abwehr von Terroranschlägen an kritischer Infrastruktur im Bundesland Oberösterreich. Sie fand von 24. April bis 29. April 2017 im Großraum Schärding statt.

 

Die Übungsannahme: Das langfristige Ziel der Schläfer, Islamisten und Terroristen ist eine soziale, religiöse, wirtschaftliche und militärische Destabilisierung Österreichs mittels unkonventionellen militärischen Mitteln in unterschiedlicher Intensität (Einsatz von Stich- & Feuerwaffen, Sprengstoff, Kraftfahrzeugen inklusive Selbstmordanschlag). Nachdem es (im Rahmen der Übung!) im Großraum Linz zu islamistisch motivierten Terroranschlägen auf zivile Infrastruktur samt Geiselszenario gekommen ist, wurden von polizeilichen und militärischen Nachrichtendiensten Anschlagsvorbereitungen auf kritische Infrastruktur in den Räumen Braunau und Schärding aufgeklärt: Die Attentäter konnten die Verlagerung ihres Schwergewichts nach Westen nicht verbergen. Weil jedoch die meisten Polizeikräfte schon im Raum Linz im Einsatz standen, wurde vonseiten der Landespolizeidirektion OÖ ein sicherheitspolizeilicher Assistenzeinsatz beim Militärkommando OÖ beantragt. Das MilKdo OÖ entschloss sich zur Mobilisierung des JgB OÖ und beauftrage es mit dem Schutz von drei kritischen Infrastrukturobjekten, darunter dem Umspannwerk St. Peter am Hart.

Bei der sogenannten "kritischen Infrastruktur" handelt es sich um wichtige Einrichtungen zur Gewährleistung der Lebensmittelversorgung, des öffentlichen Verkehrs, der Telekommunikation sowie der Energie-, Finanz-, Sozial- und Gesundheitsdienstleistungen.

 

Die Übung: Noch in den Nachtstunden bezogen die Soldaten die Schutzobjekte: eine Radaranlage, ein Umspannwerk und ein Arzneimittelverteilungszentrum.

Der Ausbildungsstand im JgB OÖ zeigte sich im Übungsverlauf sehr zufriedenstellend: Die Erfahrungen aus der Schutz-BWÜ 2015 sind in dieser Übung an realen Schutzobjekten verwertet worden. Die unerwarteten Einlagen der Übungsleitung konnte daher rasch und entschlossen bewältigt werden. Natürlich war die Übung auch sehr lehrreich. Unzählige Lektionen konnten identifiziert werden, die wir nun intern kritisch abarbeiten und so zu „Lessons Learned“ umwandeln.

Die Bevölkerung zeigte sich interessiert und gegenüber dem JgBOÖ wohlwollend und unterstützend. Eine wertvolle Erfahrung ist, dass man die besten und aktuellsten Informationen über Vorgänge direkt aus der örtlich ansässigen Bevölkerung erfährt: Diese registriert jede Unregelmäßigkeit sofort und weiß am besten, wer nicht in die Gegend gehört. Durch solche Hinweise aus der Zivilbevölkerung konnten auch die Charlie-Hebdo-Attentäter in Frankreich in einem Waldstück aufgespürt und anschließend gestellt werden. Mit ansässigen Bürgern hat die eingesetzte Truppe daher guten Kontakt zu halten. Diese Erkenntnis ist für Leser mit Erfahrung im Auslandseinsatz natürlich nicht neu, nur konnten diese wertvolle Erfahrung auch unsere jungen Kameraden im Inland machen.

Die Zusammenarbeit mit Polizei war schon während der Übungsvorbereitung und auch während der taktischen Übung reibungslos: Die Milizsoldaten auf allen Führungsebenen haben bemerkt, dass die Polizisten gerne mit ihnen zusammengearbeitet haben. Wir möchten uns an dieser Stelle auch bei den Kollegen der Polizei bedanken, die uns ein Maximum ihrer Erfahrungen zum Übungsthema übermittelt haben.

Wie in vergangenen Übungen konnte sich das JgB OÖ auch diesmal auf die wertvolle Unterstützung des professionellen Partnerverbandes PzGrenB 13 verlassen, das trotz der starken Inanspruchnahme im In- und Ausland als mob-verantwortliches Kommando großes für das JgB OÖ leistet!

 

Resümee

Oberste Priorität dieses Üb-Einsatzes war es, die Sicherheit der Bevölkerung und die Funktion der Wirtschaft zu gewährleisten. Das Produkt Sicherheit umfasst nicht nur Leib und Leben der Bevölkerung, sondern auch deren gesicherte Versorgung mit Strom, Gas, Wasser und Arznei.

Die Stimmung in der Truppe war von Anfang an gut, denn die Milizsoldaten identifizieren sich sehr mit der an sie gestellten Aufgabe! Vor allem, dass das Bataillon erstmals an realen Schutzobjekten außerhalb eines Truppenübungsplatzes übte, sorgte für zusätzliche Motivation.

 

Das JgB OÖ zeigte, dass es nach einer 3-tägigen Einsatzvorbereitung in einen sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz entsandt werden kann.

 

(Dieser Bericht erschien in einer leicht veränderten Fassung in der Truppenzeitung "Der 13er-Kurier", Ausgabe 2/2017)


Sonderwaffenausbildung "CRC"

Vom 26. bis 28.01.2017 führte das JgBOÖ eine Sonderwaffenübung für einen großen Teil seiner Gruppen- und Zugskommandanten in Ried/Innkreis durch.

 

Erfahrene Unteroffiziere des PzGrenB 13 bildeten die Milizsoldaten in drei langen und kalten Tagen in Einsatztechniken des Croud and Riot Control (CRC) aus.

 

Die Zielüberprüfung wurde von allen Teilnehmern zur Zufriedenheit des Ausbildungsleiters Olt. SPANRING (PzGrenB13) erfüllt.

Die neu erworbenen CRC-Fähigkeiten der oberösterreichischen Miliz-Jäger sollen in Zukunft ausgeweitet werden und steigern nach und nach die Einsetzbarkeit des JgBOÖ zur Bewältigung aktueller Herausforderungen.

 

Die Kameraden bedanken sich bei beim PzGrenB 13 für die hervorragende Ausbildung!


Assistenzeinsatz Migration 2015/2016

Unser Bataillon stellte im Jänner 2016 aus seinen Reihen einen freiwilligen Jägerzug auf, der geschlossen im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz "Migration" (SiPolAssEMig) zum Einsatz kam.

Zum ersten Mal wurde ein Assistenzzug, der nur aus Milizsoldaten bestand, für so einen Einsatz geschlossen eingesetzt.

 

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Einsatzerfahrungen von Lt. David CHRISTA (JgBOÖ) in der Fachzeitschrift Truppendienst
2016.06.30 Miliz im Einsatz _ Truppendie
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Bericht des JgB OÖ über den Assistenzeinsatz Migration in der Truppenzeitung "13er Kurier"
Der "13er Kurier" ist die regelmäßig erscheinende Truppenzeitung des Panzergrenadierbataillons 13.
2016.05.01 13er Kurier JgBOÖ im AssE.pdf
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Bataillonsübung "Schutz 2015"

Das Bundesheer und seine Aufgaben sind vielschichtig wie seine Struktur.

Eine Milizübung, wie die des JgBOÖ im April 2015, gibt nicht nur Gelegenheit zur Beurteilung der Leis­tungsfähigkeit des kleinen Miliz-Verbandes, sondern auch zur Betrachtung der Miliz im Wandel der Zeit.

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Erfahrungsbericht zum Schutzübung 2015 in der Fachzeitschrift Truppendienst
Truppendienst JgBOÖ Schutz 2015 print.pd
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Hochwasser 2013

Im Jahr 2013 wurde das JgBOÖ als erster Milizverband des österreichischen Bundesheeres geschlossen in den Assistenzeinsatz gestellt, um bei der raschen Beseitigung der Hochwasserschäden in OÖ zu helfen:

 


WaffenÜbung 2011

Das Schwergewicht der Waffenübung im Herbst 2011 lag beim Scharf- und Gefechtsschießen mit allen Waffen des Bataillons. Die drei Jägerkompanien absolvierten dabei jeweils ein Kompaniegefechtsschießen in der Einsatzart Verzögerung bei Tag und Nacht.

Auch Zugsgefechtsschießen in der Einsatzart Verteidigung wurden durchgeführt.

Neben dem Schießen stand auch Gefechtstechnik am Programm: Ein stationärer Checkpoint wurde wechselseitig angegriffen und verteidigt, wobei die Laser-gestützten Duellsimulatoren nicht fehlen durften.

Einen ausführlichen Bericht zu dieser Übung findest Du auf der offiziellen Bundesheer-Homepage:


Grossübung handwerk 2009

Im Rahmen einer Großübung der 4. Panzergrenadierbrigade war die Teilnahme für das Jägerbataillon Oberösterreich ein großer Gewinn. Es zeigte sich eindrucksvoll, dass Milizsoldaten gemeinsam mit ihren berufstätigen Kameraden gut zusammen üben können und ihr militärisches Handwerkszeug beherrschen.

 

Diese Übung stellte die große Bewährungsprobe dar und wird heute als das identitätsstiftendes Ereignis verstanden, in dem die Soldaten der aufgelösten Miliz-Jägerbataillone 14 und 16 zum Jägerbataillon Oberösterreich zusammen geschweißt wurden.

 

Im "Truppendienst" erschienen zwei Beiträge:

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Bericht des JgB OÖ in der Zeitschrift Truppendienst über die "Handwerk 2009"
2009 TRUPPENDIENST JgBOÖ Handwerk 09.pdf
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Bericht der 4. Panzergrenadierbrigade in der Zeitschrift Truppendienst über die Handwerk 09
2009 TRUPPENDIENST Übung Handwerk 2009.p
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Das Jägerbataillon OÖ stellt sich vor

Anlässlich der Aufstellung im Jahr 2005 und der Formierungsübung 2006 stellte sich das Bataillon in der Fachzeitschrift "Truppendienst" erstmals seinen Kameraden im österreichischen Heer vor.

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2006 TRUPPENDIENST JgBOÖ stellt sich vor
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